TOSHIDOG - TOSHIDOG
TUMORERKRANKUNGEN
HUND & KATZE

TUMORERKRANKUNGEN

Bei Tumorerkrankungen kann man diätetisch nur insoweit eingreifen, dass man versucht, die Auszehrung, welche die Tumore verursachen, zu vermindern und den Patienten begleitend zu einer Therapie durch eine entsprechende Ernährung in guter Kondition zu halten. Die Therapie erfolgt chirurgisch und/oder medikamentös.

 

Der Stoffwechsel der Tumorzellen entspricht weitestgehend dem der normalen Zelle, nur dass eine viel höhere Teilungsaktivität und dadurch ein entsprechend höherer Energie- und Nährstoffverbrauch besteht. Die Aufnahme von Glukose und Aminosäuren ist für die Tumorzelle viel leichter als für die normale Zelle. Dies ist nötig, um ihren enormen Energiebedarf decken zu können. Fette werden von den meisten Tumorarten wenig oder gar nicht zur Energiegewinnung genutzt. Trotzdem kommt es schon in einem frühen Stadium der Erkrankung zu einer Erhöhung der Lipolyse sowohl der hepatischen als auch der peripheren Fettreserven. Wegen der hohen biologischen Aktivität der entarteten Zellen entziehen diese dem Organismus in beträchtlichem Umfang Energie und Nährstoffe. Außerdem kommt es durch eine herabgesetzte Funktionsfähigkeit der verschiedensten Organe, die für Verdauung und Verstoffwechslung der Nährstoffe zuständig sind zu einem Abbau von Körpermasse und so zur Tumorkachexie.

 

Wird dem Körper nicht ausreichend Eiweiß zugeführt, deckt der Tumor seinen Bedarf über den Abbau von Muskelmasse. Der entstehende Proteinmangel, den der hohe Verbrauch des Tumorgewebes verursacht, wirkt sich auf die Funktionsfähigkeit des Immunsystems, das Wundheilungsvermögen und die Fähigkeit der Gewebe des Gastrointestinal Traktes sich zu erneuern aus.

 

Es ist nicht ganz klar, ob durch eine verbesserte Nährstoff- und Energieversorgung eventuell auch das Tumorwachstum forciert werden kann. Da sich der Stoffwechsel der normalen und der entarteten Zelle nicht wesentlich unterscheidet, ist eine selektive Ernährung – die den Organismus unterstützt und den Tumor gewissermaßen aushungert – eigentlich nicht möglich. Der Verlust von Körpermasse sollte soweit als möglich vermieden werden. Nur bei einer noch einigermaßen guten körperlichen Kondition sind operative Maßnahmen möglich.

 

Der Energiegehalt der Ration für Krebspatienten sollte auf das Doppelte des Erhaltungsbedarfs angehoben werden. Die Proteinzufuhr sollte für Tumorpatienten angehoben werden. Tiere, die an Tumoren leiden, zeigen oft einen verminderten Appetit. Eine gute Akzeptanz des Futters lässt sich durch Eiweiß aus tierischen Quellen erreichen; am besten geeignet sind Muskelfleisch und bindegewebsarme Innereien.

26.10.2020