GETREIDE UND GETREIDEPRODUKTE

Getreidekörner sind stärkereich, rohfaserarm, haben eine hohe bis mittlere Verdaulichkeit und relativ geringe Eiweißgehalte (10%).  Sie enthalten in geringen Mengen Lysin, Methionin, Threonin, Calcium, Natrium, Kalium und Zink. Abgesehen von Mais sind sie arm an Tryptophan und außer Hafer und Mais auch fettarm. Phosphor liegt vorwiegend in Form von Phytin vor. Außer dem im Keimling vorkommenden Vitamin E enthält Getreide kaum fettlösliche Vitamine. Wie in allen übrigen Futtermitteln pflanzlicher Herkunft kommt Vitamin B12 gar nicht vor.

Getreidekörner enthalten nicht alle von Hunden und Katzen benötigten Nährstoffe und sind daher für eine alleinige Verfütterung ohne Ergänzung ungeeignet. Auch ist die Aminosäurenzusammensetzung nicht optimal, besonders für wachsende und laktierende Tiere nicht.

Vor der Verwendung in der Heimtierernährung müssen Getreidekörner ver- und bearbeitet werden. Durch Verarbeitungsschritte wie Entspelzen oder Polieren gehen Vitamine und Rohfaser verloren. Vor allem müssen sie erhitzt werden, um die Stärke für Hund und Katze besser verdaulich zu machen; besonders bei Mais ist dies wegen seiner schwer angreifbaren Stärkegranula wichtig.

MEHL

Bei der Herstellung von Mehl gehen die Bestandteile, die Rohfaser, Vitamine und Mineralien enthalten (Frucht- und Samenschale, Keim), weitestgehend verloren. Die Typennummern kennzeichnen den Ausmahlungsgrad (405 bis 1500); je höher diese Zahl, desto mehr vom Ausgangskorn ist noch enthalten. Durch den Nährstoffverlust bei der Produktion sind Getreidemehle und die daraus hergestellten Produkte- also Nudeln und Brot- noch einseitiger als das ganze Getreidekorn. Durch Hefen, Salz und Sauerteig, die bei der Brotherstellung verwendet werden, wird der Nährstoffgehalt etwas aufgewertet. Brot und Nudeln bedürfen aber unbedingt einer Nährstoffergänzung und sind keinesfalls als Alleinfuttermittel geeignet. Durch frisches Brot kann es zu Fehlgärungen kommen. Brot, egal ob frisch oder getrocknet, ist kein adäquates Futter für Hunde und Katzen: Eine übermäßige Fütterung kann nicht nur zu Fehlgärung führen, sondern auch den Dickdarm verpilzen.