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MUTTERLOSE AUFZUCHT III
HUND & KATZE

MUTTERLOSE AUFZUCHT III

BEISPIEL

Ein etwa 20 Tage alter Katzenwelpe wiegt um 300g:

Er Sollte täglich ca. 60ml Ersatzmilch erhalten.

Bei fünf Mahlzeiten am Tag macht das 12ml pro Mahlzeit

 

Bei der Fütterung mit der Flasche muss darauf geachtet werden, dass der Welpe möglichst keine Luft schluckt. Dies bedarf neben den passenden Fläschchen und Saugern auch einer korrekten Haltung des Welpen. Die Tiere sollten aufrecht gehalten werden, der Kopf etwas nach vorne und oben gestreckt sein. Viele Züchter bevorzugen die Fütterung mit der Magensonde, da es zeitsparend ist und bei korrekter Ausführung das Aspirationsrisiko sowie die Gefahr des Luftschluckens reduziert wird.

 

SONDENFÜTTERUNG

Die Sondenfütterung bringt allerdings auch einige Gefahren. So kann die Sonde falsch platziert sein (Luft- statt Speiseröhre) oder beim Einführen kommt es zu Verletzungen.

Weiterhin kann die Durchflussrate zu hoch sein oder es kann zu Überfütterung kommen, da der Welpe die aufgenommene Futtermenge nicht selbst kontrollieren kann.

Durch die restriktive Fütterung zu Beginn kann es zu geringfügigen Gewichtsverlusten kommen, und auch die Wachstumsrate mutterlos aufgezogener Jungtiere ist in den ersten beiden Wochen meist niedriger als die natürlich aufgezogener Welpen. Sollte die Aufzucht aber korrekt erfolgen, holen die Welpen diesen Rückstand üblicherweise bis zum Absetzalter auf.

 

GEWICHTSENTWICKLUNG

Besonders bei einer Mutterlosen Aufzucht ist es ratsam, die Welpen regelmäßig zu wiegen und über die Gewichtsentwicklung Buch zu führen. Wenn die Welpen sehen und laufen können, steigt ihr Interesse und Bedarf an Futter, und der Gastrointestinal Trakt ist soweit reif, dass eine bessere Nahrungsverträglichkeit besteht. Ab diesem Zeitpunkt kann man den Welpen vor jeder Flaschenmahlzeit Milchersatz auf flachen Schalen anbieten. Sobald die Jungen die Milch problemlos von der Schale aufnehmen können, kann die ganze Mahlzeit auf diese Weise angeboten werden. Dann ab der 3.-4. Lebenswoche kann ein Brei aus dem Milchersatz und Trockenfutter gegeben werden, oder eben selbst zusammengestelltes Futter dem mit der Zeit immer weniger Flüssigkeit zugesetzt wird. Auch hier natürlich immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung stellen. Bei Katzenwelpen dauert die Umstellung etwas länger als bei Hundewelpen.

Neben der Milch bietet ein Muttertier dem Nachwuchs auch Wärme, Stimuli für Ausscheidungs- und Kreislauffunktion (Belecken), passive Immunität, Fürsorge und Sicherheit. Auch diese Bedürfnisse des verwaisten Jungtieres müssen soweit als möglich berücksichtigt und befriedigt werden.

Als Wärmequelle eignet sich ein Heizkissen oder eine Wärmelampe. Der Welpe sollte die Möglichkeit haben, zwischen wärmeren und kühleren Bereichen wählen zu können, so muss auf ein Temperaturgefälle innerhalb der Wurfbox geachten werden. Für eine ausreichende aber nicht übermäßige Luftfeuchtigkeit muss ebenfalls gesorgt werden.

 

MUTTERLOSE JUNGEN BENÖTIGEN:
  • Wärme: das Jungtier braucht eine trockene, saubere und zugfreie Umgebung.

Alter in Wochen

Umgebungstemperatur

0-1

Ca. 30° bis 32,5°C

2-4

Ca. 27°C bis 29,5°C

5-6

Ca. 21°C bis 24°C

>6

Ca. 21°C

 

  • Nach jeder Mahlzeit ist zur Stimulation von Verdauung und Kreislauf ein sanftes Massieren des Bauches und Anogenitalbereichs mit einem feucht – warmen Waschlappen o.ä. durchzuführen, so kann die Pflege des Muttertieres imitiert werden
  • Sauberkeit: die Wurfkiste muss mehrmals täglich gereinigt werden
  • Wenn das Neugeborene kein Kolostrum aufnehmen konnte, muss umso mehr auf Sauberkeit und Hygiene geachtet werden, da eine passive Immunität mit einem Milchaustauscher nicht vermittelt werden kann

Es sollte einem bewusst sein, dass trotz aller Bemühungen die Sterblichkeit bei mutterlosen Tieren hoch ist, viel höher als bei Neugeborenen ohnehin schon ist. Je jünger sie beim Verlust der Mutter waren, desto schlechter stehen ihre Chancen. Man kann sich nur um optimale Ernährungs- und Haltungsbedingungen bemühen, um die Infektionsgefahr möglichst gering zu halten und den Welpen genügend Reserven zur Infektionsabwehr mitgeben.

 

ZU VERMEIDEN SIND IN DER WELPENAUFZUCHT:
  • größere Mengen extrem zusammengesetzter Fettarten z.B. Fischöle oder Lebertran
  • Rohrzucker (wird nur ungenügend verdaut und führt zu Durchfall)

Maximal 10-15% der Energie sollten aus Kohlenhydraten stammen (Laktose und Glukose). Die Fette müssen gut verteilt werden.

21.09.2020