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FUTTERSTEUERUNG II
HUND & KATZE

FUTTERSTEUERUNG II

EXTERNE STEUERUNG

 

Es gibt verschiedene äußre Faktoren, die das Fressverhalten beeinflussen können.

 

  1. GERUCH

 

  • Der Geruch wird noch vor Geschmack und Konsistenz wahrgenommen und ist somit der erste sensorische Reiz, der über die Akzeptanz eines Futters entscheidet. Besonders bei Katzen ist der Geruch ein entscheidender Faktor. Bei älteren Hunden und Katzen lässt der Geruchsinn nach
  • Bestimmte Gerüche wie z.B. Eigengeruch von manchen billigen Plastiknäpfen, können besonders von Katzen als störend empfunden werden, sogar so sehr, dass ein gutes Futter verweigert wird.

 

  1. REIZE WIE SCHMACKHAFTIGKEIT, ZUSAMMENSETZUNG UND STRUKTUR DES FUTTERS

 

  • „Buffet-Effekt“: Wenn schmackhaftes Futter in reichhaltigem Angebot verfügbar ist, wird unabhängig vom anfänglichen Hungergefühl mehr, meist viel zu viel verzehrt. Dieser Effekt ist nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Ratten und anderen Spezies beobachtet worden.
  • Bei Hunden und Katzen sind eindeutige Präferenzen zu beobachten, was ihre Nahrung angeht:

 

  1. a) Hunde
  • Feuchtfutter und halbfeuchtes Futter wird gegenüber Trockenfutter bevorzugt.
  • Halbfeuchte Futter enthalten viel Einfachzucker, Dosenfutter haben häufig einen hohen Fettgehalt: Beides erhöht die Akzeptanz des Futters bei Hunden deutlich.
  • Rindfleisch ist offensichtlich die bevorzugte Fleischsorte.
  • Gekochtes Fleisch wird lieber gefressen als rohes (möglicherweise bedingt durch die frühe Erfahrung mit kommerziellem Futter, das gegartes Fleisch enthält).
  • Hunde mögen im Gegensatz zu Katzen Saccharose (Haushaltszucker).

 

  1. b) Hunde und Katzen
  • Warmes Futter wird kaltem vorgezogen.
  • Je fettreicher die Ration, desto schmackhafter erscheint sie dem Tier.
  • Bei sensiblen Tieren kann schon eine geringe Änderung der Futterzusammensetzung oder –Qualität zu Irritationen bis hin zur Futterverweigerung führen.

 

  1. ZEITPUNKT UND SOZIALE UMGEBUNG BEI DER FÜTTERUNG

 

  • Hunde und Katzen gewöhnen sich meist relativ rasch an feste Fütterungszeiten und zeigen dann zur Fütterungszeit einen erhöhten Aktivitätsgrad sowie gesteigerte Magensekretion und –Motilität.
  • Der sogenannte „Futterneid“ führt v.a. bei Hunden oft dazu, dass in Gegenwart anderer Tiere rascher und mehr Nahrung aufgenommen wird als wenn das Tier alleine frisst.
  • Untergeordnete Tiere werden von der Gegenwart eines sehr dominanten Tieres eventuell so eingeschüchtert, dass sie gar nicht mehr fressen. Besonders bei Katzen ist auch die Umgebung des Futterplatzes wichtig: In freier Wildbahn würden Katzen nicht an der Wasserstelle fressen und auch nie in der Nähe ihrer Ausscheidungen. Daher sollten Fressplatz, Wassernapf und Katzentoilette möglichst weit voneinander entfernt sein, und der Futterplatz sollte an einem festen Platz sein, der von der Katze als „sicher“ empfunden wird.

 

  1. HÄUFIGKEIT DER MAHLZEITEN
  • Eine ad-libitum –Fütterung kann besonders bei sehr schmackhafter Nahrung zu einer übermäßigen Aufnahme und somit zur übermäßigen Gewichtzunahme führen.
  • Meist ist aber zu beobachten, dass ein neues, schmackhaftes Futter nur in den ersten Tagen vermehrt aufgenommen wird und sich die Futtermenge dann in den folgenden Tagen wieder auf ein normales Maß reduziert. Dies fällt besonders bei Katzen auf, die auf eine rohe, artgerechte Fütterung umgestellt werden.

 

  1. SEXUALITÄT
  • Während der Läufigkeit reduziert sich die aufgenommene Futtermange bei Hündinen und auch bei Rüden in der Umgebung von läufigen Hündinnen.
  • Scheinträchtige Tiere zeigen ebenfalls eine verminderte Futteraufnahme.
  • Kastrierte Tiere neigen eher zu übermäßiger Futteraufnahme als nicht kastrierte.
  1. GESUNDHEITSZUSTAND

 

Nicht zuletzt hat natürlich der Gesundheitszustand eines Tieres einen großen Einfluss auf sein Futterverhalten. Fieber, Schmerz und psychische Probleme können zu einer deutlichen Verminderung der aufgenommenen Futtermenge bis hin zur Futterverweigerung führen. Hier ist besonders zu beachten, dass kranke Tiere – ganz besonders Katzen – dazu neigen, das Futter, das ihnen in der Zeit, in der es ihnen körperlich schlecht geht, angeboten wird, mit diesem elenden Zustand zu verknüpfen. Es besteht dann die Gefahr, dass die Tiere dieses Futter in der Folge konsequent und dauerhaft ablehnen. Daher ist es ratsam, bei Erkrankungen, längeren Klinikaufenthalten oder langdauernden Therapien ein unbekanntes Futter anzubieten und erst nach der Genesung auf das endgültige Futter umzustellen. Dies ist besonders wichtig, wenn dem Tier eine spezielle Diät verordnet werden soll.

03.08.2020