FISCH UND FISCHPRODUKTE

Bei Verfütterung ganzer Fische, einschließlich Gräten und Organen, hat man eine ausgeglichene Nährstoffversorgung. Größere Gräten müssen entfernt und Köpfe auf Angelhaken kontrolliert werden, kleinere Gräten stellen keine Gefahr dar. Frischer Fisch sollte nicht roh verfüttert werden.

Durch Kochen werden folgende Bestandteile inaktiviert:

• Thiaminasen (Enzyme, die Vitamin B1 spalten)
• Parasitenzwischenformen
• Bakterien
• Trimethylamin (bindet Eisen, kann bei langfristiger einseitiger Fütterung zur Anämie führen)

Wichtig: Die Thiaminase kommt in großen Mengen in Süßwasserfischen vor. Die Einteilung erfolgt über das Gewässer, in dem der Fisch seinen Laich absetzt, und nicht über seinen Lebensraum.

FISCHMEHL

Nach VO (EU) 68/2013 Teil C Nr. 10.4.2

Fischmehl: Erzeugnis das durch Erhitzen, Pressen und Trocknen ganzer Fische oder von Fischteilen anfällt, und dem vor dem Trocknen wieder Fischpresssaft zugesetzt worden sein kann. Bei Zuchtfisch ist zu der Bezeichnung zusätzlich die Tierart anzugeben.

Fischmehl ist ein wertvolles Futtermittel mit hohen Lysin- und Methioningehalten. Seine biologische Wertigkeit hängt von den verwendeten Anteilen (Muskulatur ist hochwertiger als Gräten) und der Verarbeitung ab. Reichlich enthalten sind Calcium, Phosphor, Magnesium sowie- je nach Herstellungsart- Vitamin B12 und andere wasserlösliche Vitamine, außer B1 und Pantotensäure. Der Natriumgehalt kann u.U. sogar zu hoch sein. Das Calcium-Phosphor-Verhältnis ist ausgewogen. Außer Eisen und Jod liegen eher geringe Gehalte an Spurenelementen vor. Der Fettgehalt wird auf max 12% eingestellt, der Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist hoch.

Die Verdaulichkeit liegt bei etwa 85%. Trotz der günstigen Eigenschaften von Fischmehl sollte nicht zu viel davon eingesetzt werden, da die Tiere sonst schnell nach Fisch riechen.