ETIKETTEN RICHTIG LESEN - TOSHIDOG
ETIKETTEN RICHTIG LESEN
HUND & KATZE

ETIKETTEN RICHTIG LESEN

 

Die Zutatenliste und andere Angaben auf der Verpackung liefern nur einen Anhaltspunkt bezüglich der Qualität des Futtermittels. Verdaulichkeit, Sorgfalt und Fachkenntnis bei der Ver – und Bearbeitung sowie Qualität der Rohstoffe sind daraus nicht zu erkennen. Gutes, bekömmliches Futter ist; welches ein Tier auf Dauer mit Appetit frisst, dabei gut geformten Kot, in nicht zu großer Menge absetzt, wenig gase bildet und neben Energie und Lebensfreude eine gute Haut- und Haarqualität zeigt. Wichtig ist darauf zu achten, dass ein Futter für gesunde Hunde und Katzen in ausreichender Menge Fleisch enthält.

 
BEI TROCKENFUTTER WICHTIG

An erster Stelle sollte „Trockenfleisch, oder Fleischmehl“ stehen. Dies ist ein Zeichen dafür das Fleisch größter Bestandteil des Futters ist. Wichtig ist ebenfalls darauf zu achten das bei Katzenfutter der Getreideanteil nicht zu hoch und das Milch und Milchprodukte am besten gar nicht enthalten sind.

Für gesunde Tiere ist eine reichhaltige Zutatenliste, die verschiedene Fleischsorten, Innereien sowie verschiedene Gemüse, Kräuter und unterschiedliche Kohlenhydratquellen enthält am besten geeignet.

Wenn Tiere empfindlich sind oder Unverträglichkeiten Zeigen, sollte man aus Sicherheitsgründen auf eine kurze Zutatenliste achten, da man dadurch den Auslöser für die Unverträglichkeit leichter ermitteln kann.

Die Zutatenliste sollte kritisch wie bei Lebensmittel für den Menschen beurteilt werden. Beispielsweise wird eine Eigenschaft oder Zutat in den Vordergrund gestellt um von Konservierungsstoffen oder den hohen Zuckeranteil abzulenken. Bereits eingekaufte und schon konservierte Rohstoffe muss der Futtermittelhersteller nicht deklarieren. Daher gilt als Faustregel: je länger ein Futter haltbar ist desto mehr Konservierungsstoffe sind darin enthalten.

Ebenso ist zu hinterfragen, ob ein gut klingender Inhaltsstoff überhaupt einen Nutzen hat. Beispiel „Aloe Vera“, diese Zutat hat bei der oralen Anwendung keine nachgewiesene Wirkung.

Es ist zwar nicht alles gut was teuer ist aber dennoch hat Qualität seinen Preis.

 

ROHPROTEIN (RP)

Man spricht von Rohprotein, da nicht nur Eiweiß, also Reinprotein, sondern auch alle anderen stickstoffhaltigen Substanzen wie z.B. freie Aminosäuren, Peptide, Alkaloide, Amine etc. erfasst werden.

 

ROHPROTEINGEHALTE VERSCHIEDENER EINZELFUTTERMITTEL

Rohproteingehalte:  Gehalt an Rohprotein in % der TS (Trockensubstanz)

Weizenkleber

78-84 %

Maiskleber

78-84 %

Kartoffeleiweißpulver

85

Blutmehl

96

Federmehl

90

Fischmehl

58-69

Tiermehl

53-59

Haar

>90

 

ROHFETT (RFE)

Unter diesem Begriff werden alle Petrolether löslichen Substanzen zusammengefasst. Fette (Triglyzeride), Lipoide, Wachse, Fettsäuren und fettlösliche Vitamine. Die Angabe auf der Verpackung ist eine Mindestangabe, der tatsächlich enthaltene Anteil an Rohfett kann aber über dieser Angabe liegen.

 

ROHASCHE (RA)

Der Gehalt wird mittels Vermuffeln des Futters – ermittelt (6std langes Ausglühen bei 550°C). Die Rohasche stellt den anorganischen Teil des Futters dar, also die Mengen – und Spurenelemente und Silikate. Bei Bedarf kann die Rohasche weiter in die salzsäurelösliche „Beinasche“, z.B. Calcium, Phosphor etc. und den salzsäureunlöslichen Rest- v.a. Silikate fraktioniert werden. Zieht man von der Trockensubstanz des Futters die Rohasche ab, erhält man die organische Substanz des Futters. Auf der Verpackung wird der Höchstgehalt angegeben, der tatsächlich enthaltene Wert ist in der Regel niedriger. Ein Rohaschegehalt von über 5% kann die Nieren unnötig belasten.

 

ROHFASER (RFA)

Synonym = unlösliche Kohlenhydrate.

Rohfaser ist ein Sammelbegriff für alle Kohlenhydrate, die im Dünndarm nicht verdaut werden. Hund und Katze können diese Stoffe zwar nicht verdauen, aber wegen des Einflusses auf die Peristaltik und die Darmbakterien sind die Faserstoffe ein wichtiger Bestandteil der Nahrung. Von besonderer Bedeutung sind die fermentierbaren Faserstoffe wie z.B. Pektine, Fructooligosaccharide (FOS) und Guar-Gummi, die sich als sehr geeignet erwiesen haben, erwünschte Bakterien im Darm (Laktobazillus) und deren Stoffwechselaktivitäten zu fördern.

ERMITTLUNG DES ROHFASERGEHALTES

Das zu untersuchende Futtermittel wird nacheinander je eine halbe Stunde in verdünnter Säure bzw. Lauge gekocht, danach sind außer den pflanzlichen Zellbestandteilen alle anderen Inhaltstoffe in der Lösung gegangen. In der Deklaration wird vom Hersteller der Höchstgehalt angegeben, der tatsächliche Wert ist in der Regel niedriger. Ein Wert über 3,5 %  deutet auf minderwertige Rohstoffe mit hohem Fasergehalt hin.

 

STICKSTOFFFREIE EXRAKTSTOFFE (NFE)

Die NfE umfassen vor allem die leicht verdaulichen Kohlenhydrate wie Zucker, Stärke und die säure- oder laugenlöslichen Anteile der Zellwand. Sie werden durch Subtraktion rechnerisch ermittelt:

Trockensubstanz – (Ra+Rp+Rf+Rfa) = NfE

Bzw.

100 – (Ra+Rp+Rf+Rfa+Feuchtigkeit) = NfE

 

ROHWASSER

Rohwasser wird bei Trocknung des Futtermittels bei 103°C ermittelt und enthält neben Wasser auch andere leicht flüchtige Stoffe wie z.B. organische Säuren, Ketone, Aldehyde ... Bei Trockenfutter muss die Feuchtigkeit nur angegeben werden, wenn diese über 10 % beträgt. Wenn Feuchtigkeit nicht deklariert ist, kann man von einem fiktiven Wert zwischen 8 - 9% ausgehen.

 

TROCKENSUBSTANZ (TS)

Ist der nach der Trocknung zurückgebliebene Teil des Futters, also ist Trockensubstanz die Original- oder Frischsubstanz abzüglich des Rohwassers.

ORIGINAL- UND TROCKENSUBSTANZ

Nur über die Trockensubstanz (TS) ist ein Vergleich verschiedener Futtermittel möglich. Will man z.B. den Rohproteingehalt eines Feuchtfutters mit dem eines Trockenfutters vergleichen, muss man Gehalt des Rohproteins auf die Trockensubstanz beziehen.

 Beispiel:

Trockenfutter: Rp 36%, Feuchtigkeitsgehalt 12%

Dosenfutter: Rp 9%, Feuchtigkeitsgehalt 78%

Trockenfutter: Pro 100g Originalsubstanz enthält das Futter 36g Rp, also 36g Rp pro 88g TS (=100g Originalsubstanz minus 12 % Feuchtigkeitsgehalt) und somit 40,9g Rp je 100g Trockensubstanz (Rechenweg = 36g / 88g x 100g = TS).

Dosenfutter: Pro 100g Originalsubstanz enthält das Futter 9g Rp, also 9g Rp pro 22g TS (=100g Originalsubstanz minus 78% Feuchtigkeitsgehalt) somit 40,9g Rp je 100g Trockensubstanz (Rechenweg = 9g / 22g x 100g = TS).

Gleiches gilt natürlich auch für alle anderen Rohnärstoffe sowie Vitamine etc.

 
METABOLISIERBARE ENERGIE

Noch genauer ist der Vergleich der enthaltenen Nährstoffe, wenn man sie als Anteil an der metabolischen Energie (ME) berechnet. Dabei werden die energieliefernden Nährstoffe, wie Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß als Prozentsatz der ME angegeben und Nährstoffe, die keine Energie enthalten – wie Vitamine und Mineralstoffe – in Einheiten pro 1000kcal ME ausgedrückt. Diese Angabe ist genauer und aussagekräftiger, da sie die Menge der aufgenommenen Einzelnährstoffe vergleichbar macht. Tiere nehmen, wie bereits erwähnt, Futter zur Energiedeckung auf, daher muss mit steigender Energiedichte auch die Nährstoffdichte steigen.

 

DEKLARATION

Ist die Liste der Komponenten im Futter. Sie dient der Beurteilung der Einzelfuttermittel bezüglich ihres Nährstoffgehaltes.

Die Form der Angabe wird in der Verordnung (EG) Nr. 767/2009 geregelt.

Hierzu wurde auch ein Katalog der Einzelfuttermittel erstellt;

VO (EU) Nr. 575 /2011, 2013 ersetzt durch VO (EG) Nr. 68/2013

Dem Hersteller steht es frei, wie genau er die Zusammensetzung angeben möchte, d.h. ob als Einzelfuttermittel oder als Gruppe.

VO (EG) Nr. 767/2009 Art. 17 (Besonders zwingende Kennzeichnungsanforderungen für Mischfuttermittel) Absatz 1 Buchstabe e legt fest:

Zusätzlich zu den Bestimmungen gemäß Artikel 15 muss die Kennzeichnung von Mischfuttermitteln Folgendes umfassen [...] e) das Verzeichnis der Einzelfuttermittel aus denen das Futtermittel besteht unter der Überschrift „Zusammensetzung“, wobei die Bezeichnung der einzelnen Futtermittel gemäß Artikel 16 Absatz 1 Buchstabe a in absteigender Reihenfolge nach Gewicht angegeben werden, welches auf der Basis des Feuchtegehalts in Mischfuttermittel berechnet wird; dieses Verzeichnis kann die Angabe in Gewichtsprozent umfassen...

 Die Verwendung des Futtermittelkatalogs ist freiwillig (VO (EG) Nr. 68/2013). Die Bezeichnungen aus dem Futtermittelkatalog dürfen allerdings nur verwendet werden, wenn die Bestimmungen des Katalogs erfüllt sind.

 

Prinzipiell kann man sagen, je genauer die Angaben sind, desto sicherer kann man sich hinsichtlich der Qualität eines Produktes sein. Besonders für Besitzer empfindlicher, kranker oder allergischer Tiere kann eine exakte Deklaration sehr wichtig sein.

 

Sollte dir das alles zu kompliziert vorkommen, so kannst du beruhigt in unserem Laden dein Futter einkaufen. Wir haben haben ausschließlich Futter nach strikten Kriterien ausgesucht. 

02.03.2020