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ERNÄHRUNG VON KATZEN
KATZE

ERNÄHRUNG VON KATZEN

Aus der starken Spezialisierung der Katze auf Nahrung tierischen Ursprungs ergaben sich im Laufe der Evolution folgende gravierende ernährungsphysiologische Besonderheiten bei der Katze:

  • Hoher Proteinbedarf aufgrund des intensiven Aminosäurenkatabolismus
  • Bedarf an Taurin
  • Bedarf an Arachidonsäure
  • Ein einzigartiger Energie- und Glukosestoffwechsel
  • Empfindlichkeit gegenüber Argininmangel
  • Unfähigkeit, Tryptophan in Niacin umzuwandeln
  • Unfähigkeit, aus -Carotin Vitamin A zu bilden

Der Kohlenhydratstoffwechsel der Katze unterscheidet sich deutlich von dem der meisten anderen Säugetiere.

 

KOHLENHYDRATESTOFFWECHSEL DER KATZE

 

Durch den Mangel an -Amylase im Darmepithel hat die Katze nur eine begrenzte Fähigkeit Kohlenhydrate aufzuschließen. Dadurch besteht eine erhöhte Gefahr einer sauren, osmotischen Diarrhöe, wenn zu große Mengen Kohlenhydrate in der Nahrung enthalten sind.

Bei hohen Kohlenhydratgehalten im Futter können größere Mengen davon unverdaut in den Dickdarm gelangen und dort zu einer Dickdarmazidose führen, welche dann den Durchfall auslöst.

Sehr schwer verdaulich sind für die Katze Laktose und Saccharose. Besser verdaulich sind Maltose und Maltodextrin.

Am besten verträglich sind für Katzen hochaufgeschlossene Stärkequellen (gekochte Kartoffel, Reis, Nudeln, eventuell Weißbrot). Rohe Stärke ist quasi unverdaulich für Katzen und kann daher bei ihnen sogar als Ballaststoff eingestuft werden. Die tägliche Kohlenhydratzufuhr sollte 5g/kg KM nicht überschreiten, Mono- und Disaccharide sollten möglichst ganz vermieden werden.

Monosaccharide wie Glukose, Galaktose und Fruktose rufen bei der Katze zwar selten Verdauungsprobleme hervor. In der Leber der Katze befindenden sich nur eine aktive Hexokinase und quasi keine Glukokinase, daher hat die Katze Probleme bei groß Mengen löslicher Kohlenhydrate im Futter.  Große Mengen an Zucker können über die Leber nicht verarbeitet werden.

Auch wird die Freisetzung von Insulin aus den B-Zellen des Pankreas bei Katzen – im Gegensatz zu den meisten anderen Spezies – eher von Aminosäuren wie z.B. Arginin als durch Glukose stimuliert. Die Glukosetoleranz von gesunden Katzen ist in etwa vergleichbar mit der eines menschlichen Diabetikers. Um ihren Blutzuckerspiegel stabil zu halten, ist die Katze auch nicht auf die Aufnahme von Kohlenhydraten aus der Nahrung angewiesen, sie deckt ihren Bedarf über die Umwandlung glukoneogenetischer Aminosäuren in Glukose. Der Kohlenhydratanteil der natürlichen Nahrung der Katze, also v.a. Mäuse und kleine Vögel, beträgt nur 1 bis 2%, im Unterschied dazu enthalten viele kommerzielle Trockenfutter für Katzen 40 bis zu sogar 60% Kohlenhydrate. Häufig ist dies technisch bedingt, da ein gewisser Anteil an Kohlenhydratquellen notwendig ist, um eine stabile Krokette zu produzieren.

 

LIPIDSTOFFWECHSEL DER KATZE

Katzen können hohe Fettgehalte in der Ration tolerieren – bis zu 64% in der Trockenmasse – und auch verwerten (Verdaulichkeit 85 bis über 95%). Fettgehalt und –art sind entscheidende Akzeptanzfaktoren eines Katzenfutters. Futter mit niedrigem Fettgehalt werden ebenso wie Fette mit mittel- und langkettigen Fettsäuren (z.B. Butter, Kokosfett) nicht gut akzeptiert. Katzen bevorzugen Fette tierischen Ursprungs wie beispielsweise Fischöl oder Geflügelfett.

 

ARACHIDONSÄURE

Hunde sind dank der Enzyme Delta-6-Desaturase und Delta-5-Desaturase in der Lage, aus mit dem Futter aufgenommener Linolsäure selbst Gamma-Linolensäure und Arachidonsäure zu synthetisieren. Der Katze fehlt die Delta-6-Desaturase, und sie hat nur eine geringe aktive Delta-5-Desaturase. Daher ist die Katze nicht in der Lage, selbst in der Leber Arachidonsäure zu produzieren; sie muss diese mit dem Futter aufnehmen. Auch die Fähigkeit, Gamma-Linolensäure zu bilden, ist derart minimal, dass diese wahrscheinlich ebenfalls für die Katze unentbehrlich ist.

Da der Fettbedarf von Katzen, vor allem der Bedarf an hochungesättigten Fettsäuren sehr hoch ist, ist auch der Bedarf an Antioxidantien wie Vitamin E und Selen hoch.

12.10.2020